„Ich würde wohl das meiste Geld mit Spaziergängen über den Acker verdienen“ – Die Sicht von Betriebsleitenden zum Einsatz von Insektiziden im integrierten Pflanzenschutz

Autor/innen

  • Lukas Thiel Fachhochschule Südwestfalen
  • Verena Haberlah-Korr Fachhochschule Südwestfalen
  • Marcus Mergenthaler Fachhochschule Südwestfalen
  • Bärbel Gerowitt Universität Rostock

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v97i3.251

Abstract

Integrierter Pflanzenschutz (IPS) wird im Bereich der Bekämpfung von Insekten wahrscheinlich noch nicht in der breiten landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt. In der Literatur werden verschiedene Einflussfaktoren diskutiert. Offen ist dabei, welche Rolle sie bei der Umsetzung des IPS spielen. Die Adoptionsforschung zum IPS hat bisher kaum die Frage adressiert, wie auf landwirtschaftlichen Betrieben die Praktikabilität und Umsetzbarkeit konkreter IPS-Maßnahmen bewertet und gehandhabt wird. 2018 wurden 32 Betriebsleitende in NRW in einem qualitativen Forschungsansatz leitfadengestützten Interviews befragt. Es zeigte sich, dass besonders Zeit, arbeitswirtschaftliche wie auch arbeitsorganisatorische Aspekte und der geringe Kostenfaktor von Insektiziden als ausschlaggebende Hemmnisse auf die Anwendung von IPS-Methoden wirkten. Wahrgenommene Risiken, der wahrgenommene Nutzen und die Benutzerfreundlichkeit in Kombination mit der eigenen Erfahrung prägen eine Einstellung zum IPS. Diese entscheidet letztlich über die Anwendung oder Ablehnung. Dabei können die von Landwirten wahrgenommenen und in Versuchen ermittelten Risiken unterschiedlich sein. Über weiterentwickelte Methoden und angepasste Beratung könnte die wahrgenommen Benutzerfreundlichkeit und damit die Adoption von IPS-Methoden erhöht werden. Dabei sollten mögliche Risiken und Nutzen des IPS besser wahrgenommen werden.

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Veröffentlicht

2019-11-22

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Artikel