Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: Art, Umfang und Bewertung – Ergebnisse einer Befragung der Mitglieder von GEWISOLA und ÖGA

Autor/innen

  • Alfons Balmann
  • Tilman Becker
  • Ernst Berg
  • Vera Bitsch
  • Roland Herrmann
  • Jobst Jungehülsing
  • Jochen Kantelhardt
  • Theresia Oedl-Wieser
  • Peter Weingarten

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v96i2.213

Abstract

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erbringen vielfältige Leistungen in Forschung, Lehre, Transfer sowie Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft. Zur Beantwortung der Frage, wie diese verschiedenen Leistungen bewertet werden, wurde 2016 eine Mitgliederbefragung der agrarökonomisch ausgerichteten Fachgesellschaften GEWISOLA und ÖGA in Deutschland und Österreich durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung: Die Berufs- und Lebenszufriedenheit sind hoch – trotz vergleichsweise langer Arbeitszeiten. Davon ausgenommen sind allerdings promovierte befristet Beschäftigte.

Wie die zur Verfügung stehende Zeit für die einzelnen Leistungsbereiche und die eigenen Wünsche der Befragten genutzt wird, entspricht einer Abwägung zwischen den Erwartungen der Wissenschaftsgemeinschaft und den der Gesellschaft. Transferleistungen werden dabei nicht als Belastung, sondern als Bereicherung wahrgenommen. Beklagt wird dagegen bei Leistungsbewertungen durch die Wissenschaftsgemeinschaft der Eindruck, dass Forschungsleistungen überproportional gewichtet werden. Dies entspricht weder den Erwartungen der Gesellschaft noch den Wünschen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Bei den ethischen Grundpositionen zeigen sich große Gemeinsamkeiten zwischen den Befragten, aber auch Unterschiede in wichtigen Einzelfragen. Unterschiede gibt es bezüglich der Einführung eines Ethikkodexes und des Umgangs mit einer offensichtlich uneinheitlichen Handhabung von Autorenschaften bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Darüber hinaus wird das Problem unerwünschter Anreize gesehen. Beispiele sind etwa die zu kurzfristige Orientierung der Forschung auf schnelle Ergebnisse, die Fokussierung auf sichtbare Leistungen und das Untergraben der intrinsischen Motivation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Downloads

Veröffentlicht

2018-08-22

Ausgabe

Rubrik

Artikel