Entwicklung junger Führungskräfte für die afrikanische Landwirtschaft als Instrument nachhaltiger entwicklungspolitischer Zusammenarbeit

Autor/innen

  • Viktoria Graskemper Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Georg-August-Universität Göttingen
  • Ludwig Theuvsen

DOI:

https://doi.org/10.12767/buel.v96i2.198

Abstract

Der landwirtschaftliche Sektor in Afrika verfügt über viele ungenutzte Potenziale und ist von großer ökonomischer Bedeutung. Um die sozioökonomische Entwicklung des Kontinents voranzutreiben und einen Wandel herbeizuführen, besteht ein großer Bedarf an verantwortungsvoll handelnden, gut ausgebildeten Führungskräften. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, wie ein Programm zur Entwicklung junger Führungskräfte für die afrikanische Landwirtschaft konzipiert werden kann. Darüber hinaus wurde ermittelt, welche Chancen und Risiken mit der Konzipierung eines entsprechenden Programms einhergehen.

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden auf Grundlage einer Literaturanalyse und Vorgesprächen 17 leitfadengestützte Interviews mit afrikanischen und internationalen Experten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Grundstruktur von Führungskräfteentwicklungsprogrammen, bestehend aus den Elementen Selbstentfaltung, Teamführung und Fachkompetenzen, auch im afrikanischen Kontext erhalten werden sollte. Ein Schwerpunkt sollte - außer auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Bildung von Netzwerken - auf unternehmerische Kompetenzen sowie Kenntnisse grundlegender Zusammenhänge und Funktionsweisen des politischen und ökonomischen Umfelds und des landwirtschaftlichen Sektors gelegt werden.

Zugleich zeigte sich, dass die Programme passgenau konzipiert werden müssen; insbesondere sollten der Kultur und dem regionalen Kontext besondere Beachtung geschenkt werden. Das inhaltliche Niveau sollte an die Bildungsvoraussetzungen der Teilnehmenden angepasst und die Zielgruppe sorgfältig definiert werden. Als zweckmäßig angesehen wird die Entwicklung eines Programms, das sich auf einen Subkontinent, etwa das südliche Afrika, konzentriert und in einer einheitlichen Sprache (Englisch oder Französisch) durchgeführt wird. Risiken bestehen vor allem aufgrund der politischen Instabilität, der schlechten Infrastruktur und der kulturellen Diversität der potenziellen Teilnehmenden.

Unter Berücksichtigung der herausgearbeiteten Aspekte kann ein Programm zur Entwicklung junger Führungskräfte in der afrikanischen Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur entwicklungspolitischen Zusammenarbeit leisten und die wirtschaftliche Situation und damit die Bleibeperspektiven der Menschen wesentlich verbessern.

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Veröffentlicht

2018-08-22

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