Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland

2020-11-19

 

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Nur 7 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind entwässerte Moorböden, diese verantworten jedoch 37 % der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in Deutschland.

Das Klimaschutzpotenzial durch „Wiedervernässung mit Weiternutzung“ dieser Böden wird vor allem wegen:

  • derzeit nicht gegebener Beihilfefähigkeit für Paludikulturen,
  • fehlender Perspektiven der Wirtschaftlichkeit und Verwertung sowie
  • unzureichender Förderung und mangelnder Wasserverfügbarkeit

kaum genutzt.

Der Beitrag

Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland

gibt Empfehlungen, auf welche Weise Moorbodenschutz in der Landwirtschaft gelingen könnte.

Weiterführende Informationen und innovative Projekte zu diesem Thema finden Sie im Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA), www.fisaonline.de .

Verbundprojekt: Paludikulturen für Niedermoorböden in Bayern - Etablierung, Klimarelevanz & Umwelteffekte, Verwertungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit (MOORuse)

Optimierung von Hochmoorsanierung auf landwirtschaftlich vorgenutzten Standorten zur Erhöhung von Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung (OptiMoor)

Moorschutz in Deutschland

VIP - Vorpommern Initiative für Paludikultur - Teilvorhaben 1: Koordination, Infrastruktur, Ethik, Ökosystemleistungen, Beratung und Internationalisierung

Fit für den Klimawandel – Maßnahmen für eine nachhaltige, naturnahe Anpassung feuchter Wälder im Münsterland an Klimaveränderungen - Waldgürtel MS

Die Autoren des Beitrags möchten ergänzend auf Ihr Projekt  www.mokli.de
und die zwei nachstehend aufgeführten Seiten, auf denen umfangreich zu Mooren und Paludikultur informiert wird, hinweisen:
www.moorwissen.de und www.paludikultur.de.

Ihre Redaktionen
BüL-Berichte über Landwirtschaft & FISA-Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

PS:
Kultstätte Moor

Seit der Jungsteinzeit war das Moor Ort für unterschiedliche Rituale. Es konnte Opferstätte, Richtstätte oder Bestattungsplatz sein. Im Moor brachte man den Geistern oder Gottheiten Tier- und Menschenopfer dar.
Ausgrabungsfunde, die man immer wieder im Moor macht, sind Beweis der besonderen Beziehung des Menschen zum Moor.
Neben dem Thorsberger Moor (Schleswig-Holstein) ist als weitere vorgeschichtliche Moor-Kultstätte von wissenschaftlicher Bedeutung in Deutschland das Opfermoor Niederdorla (Thüringen).   
Das Opfermoor Niederdorla liegt in einem flachen See.
Grabungen dort legten kreisförmige Zaunanlagen aus Haselruten frei, in deren Zentren sich Altäre, Kultstangen und Göttergestalten, sogenannte Pfahlgötzen, befanden.
Sie förderten ferner zahlreiche Knochen von Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, aber auch Menschen sowie Waffen, ein Kultboot und verschiedene Alltagsgegenstände und -werkzeuge zu Tage.
Die Datierung der Funde erbrachte eine kultische Nutzung des Sees von der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. bis lange nach der Christianisierung, noch vereinzelt bis ins 11. und 12. Jahrhundert n. Chr.